Esoterika auf Deutsch | Teil 2 - Was ist echt? (Trans-Identität)

Ich denke, dies ist eine Frage auf welche Menschen die viel zu viel (?) Zeit haben um über Dinge nachzudenken früher oder später stoßen. Vielleicht entspringt sie so also einem Privileg oder einer Anmaßung. Denn, wen ... im wirklichen Leben ... interessiert das schon? Im ... philosophisch existentialistischen? Man mag aber auch meinen, dass wir es tun weil wir es können. Und dann wäre da auch noch das: Wer viel Zeit damit verbringt zu argumentieren, und dadurch des öfteren auf Sinn und Unsinn stößt - mag es vielleicht auf sich nehmen sich näher damit zu beschäftigen.

Im Moment habe ich Zwei Ansätze die mich hier beschäftigen. Der eine führt an, das der Umgang mit dem Wahrhaften einen gewissen Respekt benötigt. Der andere folgte dann ein Paar Gedankenzüge später in Form einer Darstellung: Echtheit definiert sich anhand der Schwere mit welcher sich Menschen welche Widerspruch leisten als intellektuell defizient dargestellt werden können.

Das mit dem Respekt finde ich ist Wichtig. Wer das Wahrhafte nicht als etwas erhabenes betrachtet mag es wohl als etwas niederes sehen. Etwas das dominiert oder bestimmt, kontrolliert werden kann. Klar sehe ich darin also autoritäre Tendenzen; Bzw. führe ich bestimmte ... Verhaltensweisen daraufhin zurück. Eine Verhaltensweise, die in gewisser Art die Wahrhaftigkeit in Anspruch nimmt – und unter dieser Inanspruchnahme meint diese diktieren zu müssen.
Ich meine aber, dass die Wahrheit etwas ist das sich darstellen lässt. Und muss dann hoffen, dass andere das genauso sehen. In dieser Hinsicht also treffen sich beide Ansätze in letzterer Aussage.


„Der Himmel ist Blau“ - ist so eine Aussage welcher man sich gerne bedient um das offensichtliche zu veranschaulichen. Man kann meinen dass er manchmal Grau oder des Nachts auch Schwarz ist – aber im großen und ganzen sind wir uns alle schätze ich schon relativ einig das der Himmel, ganz prinzipiell betrachtet, Blau ist. Also, das hinter den Wolken und im vollen Glanz des Tages.
Wir können aber weiter gehen und sagen, dass wenn der Himmel nicht Blau ist, wir viel mehr vom Himmel sehen. Das „nicht Blau“ des Tages sind Wolken die sich in vielseitiger Art und Weise vom Monotonen Blauton unterscheiden – aber vor allem des Nachts offenbart sich eine Fülle an Dingen welche der einfache Anschein des Tages verschleiert.

Was nun Echt ist, ist, das „der Himmel“ eine perspektivische Illusion ist die sich Tagsüber aus der Beleuchtung eines Gasgemisches ergibt – und des Nachts einem weitaus größeren Konzept weicht: Dem Kosmos.

Aber bleiben wir bei der Einfachen Aussage, dass der Himmel Blau ist. Lässt sich davon ableiten, dass alle Himmel Blau sind? Oder gibt es männliche Planeten und Weibliche Planeten – so dass man nun entweder Blaue oder ... Pinke Himmel hat? Oder ... ist das zu Simpel gedacht?


In Echt Jetzt

Und bevor ich mich jetzt auf irgendwelche wilden Diskussionen mit „dem Internet“ einlasse möchte ich noch erwähnen, dass das in der Tat das Niveau ist auf welchem wir uns befinden. Und, „klar“ sagt sich da „die andere Seite“, und irgendwas von wegen „es gibt nur zwei Geschlechter“. Naja, sagt wer?
Und dann wären wir auch schon bei Adam und Eva, was allerdings recht wenig mit der Sache an sich zu tun hat.
Hat Gott den Menschen als Mann und Frau erschaffen? Naja, wenn wir lediglich von dem Biologischen ausgehen ... kann man das schon so sagen. In Gnostischen Schriften aber, falls es jemanden interessiert, heißt es das die irdische Welt ein Schatten der göttlichen ist. Und ich denke dass das was so in der Bibel steht nicht wirklich dagegen spricht. Also, wovon reden wir hier eigentlich?

Es braucht ja eigentlich nicht lange, bis wir nicht mehr von den realen Fakten reden welche wir praktisch vor Augen haben, sondern eher von dem was „normal“ ist oder „natürlich“ - wobei jene wo so sehr daran Fest halten wohl kaum wirklich von an „normal“ oder „natürlich“ interessiert sind. Werfe ich einmal so vor.

Weil, was ist schon normal? Was ist natürlich? Was hat uns das zu interessieren? Radioaktive Strahlung ist ebenso natürlich wie der blaue Himmel. Und jetzt? Und was ist schon normal, rückblickend? Krieg, Ausbeutung, Unterdrückung ... . Und soll das jetzt Cool sein? Oder anstrebenswert?

Klar „reden wir nicht davon“. Aber wovon denn? Vom Biblischen? Vom Esoterischen? Philosophischen? Von Biologie oder Chemie oder Physik? Ich lehne mich aus dem Fenster und behaupte: Von was auch immer wir keine Peilung haben, denn alles wovon wir ein wenig Peilung haben sagt uns, das dieses "es gibt nur Zwei Geschlechter" eine krasse Vereinfachung ist welche Wissenschaftlich keine imperative Bedeutung hat. Klar gibt es Dualität im Universum. Und diese drückt sich auch im Menschen aus. Aber wenn wir meinen, es könne nur zwei Partikel geben - Elektron und Proton - dann ... ist das wohl eher Wunschdenken.


Nun ist das mit dem was Wirklich ist, nicht immer ganz so einfach. Dabei hat sich der Mensch schon vor Jahrtausenden darauf eingelassen, dass verschiedene Menschen in verschiedenen Dingen besser sind als andere. Allerdings meine ich, dass es eine Sorte Mensch gibt, die meint, das nur weil sie theoretisch das lernen könnten was man lernen müsste um sich mit etwas auszukennen, sie ja im Prinzip so gut sind wie die wo sich tatsächlich auskennen. Und ich meine, dass wir es heutzutage ganz viel mit solchen zu tun haben. Zumindest im öffentlichen Raum. Der öffentliche Raum, heutzutage, ist ja lediglich ein Prisma des introvertierten Gedankenraumes der in vorzeiten zum größten Teil noch Verborgen war.
Und darin entstand eben irgendwie der Trend, der Wissenschaft den Rang absprechen zu müssen. Weil ja anscheinend keiner mehr weiß was Echt ist und was nicht. Weil die Erde ja Flach aussieht, eigentlich. Äh, ich meine, weil es ja nur Zwei Geschlechter gibt, eigentlich. Und da schieben einige halt irgendwie Panik. Weil, wenn es nu mehr als nur Zwei Geschlechter gäbe, dann könnte ja jeder kommen und behaupten er/sie/es sei ... was auch immer. Also steht hier ja unsere Sensibilität über den Dingen.
Denn, wenn ich an einem traurigen Wintertag den Himmel betrachte und meine er wäre Grau - dann möchte ich mich nicht erst noch auf eine Grundlagendiskussion darüber einlassen, was ich dabei mit Himmel meine. "Insert Wojack crying: But the sky is blue!".

Dabei geht es hier also um eine Gruppe Mensch, die sich vor der „erweiterbaren Komplexität der Realität“ wohl irgendwie angegriffen fühlt. Sich sprichwörtlich dagegen auflehnt. Denn, man sagt ja das der Himmel Blau ist – es also nur Zwei Geschlechter gibt – und alles weitere Unfug sei. Da hilft es nicht von Wolken und Sternen zu reden, oder von einem eher – welthistorisch betrachtet – zufällig entstandenem Gasgemisch. Nein, da heißt es dann einfach das der Himmel Blau ist – und Wolken eine Erfindung von „Big Meteorology“ sind um einem mit „Wettervorhersagen“ (und sein wir mal ehrlich ...) das Geld aus der Tasche zu zeihen und Sterne eine „Deep State Agenda“ ist die erfunden wurde um die Massen unter Kontrolle zu halten. Kommunisten haben unter Umständen wohl auch was mit alldem zu tun.

Und, naja. Ich würde sagen, das wir vor 100 Jahren an genau diesem Punkt schon mal waren. Mehr oder Weniger. Also, so von wegen Sittenverfall und Rassenreinheit. Und um jetzt Leute nicht wild als Nazis zu bezeichnen, mögen wir uns vielleicht einmal in die Zeit zurück denken, wo es diesen begriff so noch nicht gab. Also, anstatt von Nazis würden wir also von Kulturbolschewisten reden. Also was in den Staaten schon so als "Cultural Marxist" benannt wurde. Aber hier doch nicht, oder?
Und klar meine ich dass es irgendwie erschreckend ist wie es da so in aller stille (naja) so ungeniert vor sich hinfaschistiert. Und naja, es ist vielleicht irgendwie Lobenswert, dass die sich auch eine Scheibe von Gandhi und co. abgeschnitten haben - und also so ganz friedlich von so tollen Dingen wie Meinungsfreiheit und zivilem Diskurs geredet wird. Da müsste sich unsereins ja schon voll schämen wie gemein wir doch sind.

Was einem also Angst machen sollte, ist dieses ... "stille". Wie da perfide auf unsere Sensibilitäten eingegangen wird um auf der einen Seite Faschistisches Gedankengut zu normalisieren und auf der anderen Seite sich Zeit zu kaufen. Das Ding ist ja, das es allem Anschein nach so ist, das man da mit argumentieren nicht wirklich weiter kommt. Aufklärung wäre eine Gute Sache, aber wie - in diesem heutigen Klima? Ach ja ... Klima.


Aufklärung also?

Trans Sexualität

Trans-Frauen sind Frauen ... ist eine von diesen ... naja ... problematischen aussagen. Ebenso wie die, das der Himmel blau ist. Über letzteres streitet man sich allerdings nicht so sehr - weil es ja nicht wirklich wichtig ist. Oder so. Problematisch weil die Aussage das eine oder andere etwas vereinfacht oder "übersieht". Ebenso wie die, das es nur Zwei Geschlechter gibt. Allerdings fragt man sich da wohl, was das nun soll.
Aber ... nun Gut. Einfach gesagt, behaupten wir erst einmal ich hätte eine These. Und die Frage wäre nun, wie sich diese bekräftigen oder widerlegen ließe; So dass wir am Ende ein Ausgiebiges Verständnis davon haben, wovon man also redet und wie und warum. Mich wundert es dabei, so am Rande bemerkt, wie oft ich darüber geschrieben habe und dennoch immer mit dem Gefühl verweile, etwas vergessen zu haben. So mögen wir heute vom einen Reden - und morgen schon wieder von was anderem; Und das wohl weil die verschlossenen Herzen irgendwas brauchen um sich weiter an ihrer Ignoranz festzuhalten. Und dabei drehen wir uns immer irgendwie im Kreis. So zwischen "Es gibt ja nur Zwei Geschlechter" und "da kann ja jeder kommen". Letzteres ist aber auch irgendwie Gut so. Denn, gehen wir also davon aus, das Transsexualität ein Leiden ist, sofern das Individuum davon abgehalten wird dessen wahre Identität auszuleben, muss es so jemandem ja ermöglicht werden das eigene Leiden zu lindern. Und wenn also jeder kommen kann, muss man sich weniger an externen Ansprüchen messen um das ersehnte zu verwirklichen. Hierbei reden wir auch noch nicht von einer geschlechtsangleichenden Operation. Aber ... ich weiche ab.


Also, die These: Die eigene Geschlechtsidentität existiert prinzipiell Unabhängig vom eigenen Biologischen Geschlecht. Dabei haben wir prinzipiell eine gewisse Toleranz. Hinsichtlich Geschlechtsspezifischer Merkmale könnten wir von einer Geschlechtstoleranz reden, wobei wir hier explizit eher vom Binären reden. Menschen am oberen Ende dieser Toleranz bezeichnen sich Wahrscheinlich als "Genderfluid" - können an und für sich also nicht wirklich von einer Präferenz reden. Dazu gibt es auch noch die "Geschlechtslosen" - die sich von den "Genderfluiden" dadurch unterscheiden, dass sie mit dem Konzept des Geschlechts nicht sonderlich viel anfangen können.
Dies entwickelt sich unter Einfluss von Geschlechtshormonen, welche der Körper ja produziert. Diese sorgen im allgemeinen dafür, das sich, während sich der Körper näher zum Männlichen oder Weiblichen hin entwickelt, das Individuum mit dem eigenen Körperlichen Geschlecht identifizieren kann. So geschieht es also während der Pubertät, das sich das Wesen eines Menschen etwas verändert oder zumindest verschiebt. Vorher ist man sozusagen also noch Unschuldig, und hinterher ... ist man also "Geschlechtsspezifisch geprägt". Hinzu kommt noch die Erziehung. So zieht, oder zog, man Kinder oft ja unter einer gewissen Erwartung groß. Vor allem in Umgebungen wo die Geschlechterrollen ziemlich stark getrennt sind, wird dabei ja schon die entsprechende Rolle "anerzogen".
Beides sind nun Momente, in denen sich eine "Transidentität" abzeichnen kann; Wobei 'inkongruenz' aber noch nicht gleich 'Transsexuell' bedeutet. Dabei gehe ich von einer Seele aus, die in ihrer Identität schon relativ weit gefestigt ist. Und ob das nun Final ist oder nicht, ist dabei auch erst einmal egal. Mit Erziehungsbedingter 'inkongruenz' kommt zunächst die so genannte 'Gender Non-Conformity' (GNC) zum tragen. Dabei ist das Problem des einzelnen nicht mit dem Geschlecht, sondern mit der sozial geprägten Rolle des selben. Dabei könnte Homosexualität eine Rolle spielen, eine "abnorme" Personalität (also, man könnte zum Beispiel von "Cross Gender" reden, also, Menschen die mit dem eigenen Geschlecht zufrieden sind, sich sozial (?) aber eher auf der anderen Seite wiederfinden) oder vielleicht auch eine Nicht Binäre Identität. Mit der Pubertät kommt schließlich die hormonelle Inkongruenz hinzu; Wobei also die eigene Geschlechtsidentität mit der hormonellen in Konflikt steht.

Inkongruenz oder Dysphorie ist aber eine für das Individuum meine ich eher unglückliche Metrik. Dysphorie ist dabei, meiner Meinung nach, auch eher ein Symptom das mit einer gewissen Verirrung verglichen werden kann. Allerdings kann man einer Transphoben Umgebung auch nicht von einer Verirrung reden, da diese in gewisser Weise ja vom Individuum erwartet wird. Kurz gesagt: Dysphorie ist eher wie Nekrotisches Gewebe - dass heißt: Das Individuum hat sich bereits jenseits der eigenen Geschlechtsidentität verfestigt. Das kann man dann auch mit Trauma oder anderen Psychischen Problemen gleich setzen. Klar kann man meinen, warten zu müssen ob sich nun eine Dysphorie einstellt bevor man sich traut zu handeln - es gibt da aber denke ich auch ein Paar Dinge die man bedenken muss. Richtige Dysphorie, wie hier beschrieben, entsteht erst durch eine Verfestigung. Ist man gesellschaftlich aber offen, und erlaubt dem Individuum ein Verständnis für die eigene Identität, so drückt sich die Inkongruenz noch vor einsetzen einer Dysphorie aus; Der Effekt also eher einer Depression gleicht welcher das Individuum dann auch relativ einfach entgegenwirken kann.
Dazu kommt ja auch noch die eigene Erwartung. Erklärt man dem Individuum zum Beispiel, das Queerness Blödsinn ist, so ist heutigem Stand entsprechend eine Trans-Identität ja der einzige Ausweg aus einer erstarkenden Inkongruenz. Damit signalisiert man dem Individuum also, dass es Trans sein muss um sich selbst verwirklichen zu können. Dadurch mag dann ein Missverständnis zu Fehlentscheidungen führen, welche dann wiederum zur Kritik an "Menschen mit abnormer Selbstidentifikation" führen mag.

Was also für eine Gesunde Entwicklung des MMASI (Mensch Mit Abnormer Sexueller Identität) ist, ist meiner Meinung nach, an erster Stelle, eine Gesunde Selbstidentifikation. Diese zu ermöglichen mag zunächst aber etwas herausfordernd sein. Und ob wir das überhaupt in Betracht ziehen sollten ist ja noch ein wenig offen.
Ich rede dabei allerdings aus Erfahrung; Was also meiner These zu Grunde liegt. Dabei verhält es sich so: schon als ich noch ein Kind war, war mir klar das ich ein Mädchen sein wollte. Da mir aber kein Geschlecht so wirklich anerzogen wurde, hatte sich auch keine wirkliche Inkongruenz entwickelt. Und da ich ein Nerd war, spielte Sexualität während der Pubertät auch keine große Rolle. Es war erst als ich mich mit dem Erwachsenwerden auseinander setzen musste, dass ... . Naja. Hier kommen wir also auf die Sprache zum Sprechen. Denn, je nachdem welche "Standards" wir anwenden möchten um über den Sachverhalt zu reden, fällt die Sache eher einfach oder schwierig aus.

Also, das ich schon als Kind ein Mädchen sein wollte, ist eine relativ einfache Ausdrucksform die sich aus dem Bedürfnis dem anderen Geschlecht anzugehören ergibt. So galt ich als Junge - und wenn man das so beibehalten will, ist die Aussage das ich ein Mädchen sein wollte korrekt. Würde man aber anerkennen, das ich dabei von meiner Geschlechtsidentität rede/geredet habe, so ergibt sich die Aussage: Das meine Geschlechtsidentität weiblich ist. Ich dementsprechend also schon ein Mädchen war. Das "Mädchen sein wollen" bezieht sich dabei also eher darauf anerkannt zu werden; Wobei ein Kind wohl kaum über die Geistigen Fakultäten verfügt ausführlicher über die Nuancen Bescheid zu Wissen. Und diesen Missstand nimmt man dann auch ins Erwachsenenalter mit, da sich dieses Verständnis ja auch nie Normalisieren konnte. So müsste man dann auch sagen, dass ich - als ich in das entsprechende Alter kam, eine Frau sein wollte. Das stößt mir aber Negativ auf, was im Moment aber vielleicht noch etwas zu Pedantisch ist. Aber, man kann wohl schon erraten worauf ich hinaus will.
Die Sache ist also die, dass "das Mädchen in mir" nicht die Möglichkeit hatte, erwachsen zu werden. Ich hatte es irgendwann irgendwie weg gesperrt - und als es darum ging "erwachsen zu werden" trat es wieder ans Tageslicht. Und meine Psychische Verfassung lässt sich ganz einfach so erklären, dass ich einerseits keine Frau bin, da das Mädchen noch nicht die Möglichkeit hatte richtig aufzuwachsen, und andererseits, da ich kein Mädchen sein durfte oder konnte, auch nicht dazu in der Lage sein würde. So ist es im Moment also meinem Quasi Männlichen selbst überlassen, mein Leben zu führen während mein weibliches selbst heranwachsen kann. Das ist aber mit gewissen Komplikationen verbunden die sich mir auch noch nicht so voll und ganz erschlossen haben. Prinzipiell stecke ich also in einer etwas komplizierten Pubertät fest.

Zusammenfassend finde ich es also schon relevant, bevorzugt von der Geschlechtsidentität zu reden; Da darin ja auch das eigene Wesen ruht. Und, OK, das ist jetzt ein Guter Ansatz für die eben beschriebene Problematik. Um näher darauf einzugehen, müsste ich aber etwas weiter ausholen; Passt aber auch in das angesprochene Thema. Grob gesagt ist das Problem das, dass ich die Geschlechtsidentität meines Wesens nicht adäquat mit dem 'Frau sein' in Verbindung bringen konnte. So erkenne und erlebe ich mein Wesen zwar als weiblich; Da der Ausdruck dessen aber auch mit einem gewissen Kampf verbunden ist - ich also das Frau sein in Anspruch nehmen muss; Anstatt das ich es auferlegt bekomme - stellt sich die Frage nach dem "was". Oder wie. Reden wir also von Menstruation oder Schwangerschaft, so sind das Aspekte die mir Verwehrt bleiben. Hausfrau sein - naja, schwierig. Auch Ehefrau sein, also im Heteronormen Sinn, wird schwierig da ich Lesbe bin. Dazu sage ich mir auch, dass es mir genügen muss einfach nur Ich zu sein. Dabei finde ich es aber auch Schwer einfach nur als "Transe" zu gelten, da das meine ich Kulturell ja auch mit einer gewissen performativen Weiblichkeit in Verbindung gebracht wird welcher ich in gewisser weise widerspreche. Also bleibt im großen und ganzen auch nur "Junge in Frauenkleidern" - was aber auch nicht mit Drag gleichzusetzen ist; Da ich ja auch kein 'Mann' bin; Auch wenn manche das so hinstellen wollen.
So ist dieses also ein Problem das sich aus der Gesellschaft ergibt, und mit welchen Begrifflichkeiten also auf mein Wesen eingegangen wird. Was mir also 'gegeben' wird. Man kann dabei argumentieren, das ich mich also damit irgendwie abfinden müsse - habe aber dabei das Problem, das meine Geschlechtsidentität hier und da lediglich als Fantasie bezeichnet wird. Das ist zwar was Geschlechtsidentität die über die Körperlichen Funktionen hinausgeht zu guter Letzt auch ist, finde es aber Unfair und Ungerecht, das wir uns in unserer Identität erniedrigen lassen müssen, währen Cis Menschen das Recht haben sich in ihrer eigenen wohl zu fühlen. Und ja, wer jetzt meint von wegen "es ist halt nicht leicht" daher labern zu müssen, dem möchte ich nur einmal kurz vor Augen führen, das wir hier zunächst nur von Grundlegendem Respekt reden. Wenn wir uns also erst beweisen müssen, um in unserer Geschlechtsidentität anerkannt zu werden, wäre es zumindest angebracht uns zu sagen wie. Denn, ja, Cis Menschen müssen das auch nicht. Wir haben in dem Sinne auch keine Ahnung wie das aussehen würde. Klar könnten wir es tun wie die Wikinger, doch das würde viele Männer sofort entmannen. Wir sind eben keine Kriegerkultur mehr. Gehen wir vom körperlichen aus, wäre ich bestimmt kein Mann. Gingen wir vom Geistigen aus, naja, nehme ich einfach mal die Krone in Anspruch und ernenne das weibliche zum Dominanten Geschlecht. Geht das so? Naja. Könnte.
Das Ding ist dabei ja das, das wir bei solchen Ansprüchen die Geschlechtsidentität ignorieren. Also, anstatt auf das Wesen eines Menschen einzugehen, wählen wir ein paar Merkmale aus, kategorisieren das Individuum entsprechend und erwarten dann unter Umständen ein gewisses Verhaltensmuster von der Person. Außer, denke ich, wir reden von Gender Konformen Cis Menschen.
Meiner Meinung nach verhält es sich dabei so, das die Anerkennung der Geschlechtsidentität für den Fortschritt der Menschheit unverzichtbar ist. Es handelt sich dabei nämlich um eine Realität. Diese drückt sich auf verschiedene Art und Weise aus - und egal welchen Rahmen wir wählen um das zu ignorieren, wird sich an der Tatsache nichts ändern.
Es gibt also Leute die es auf sich nehmen, eine Art Bio-Essentialismus einzuführen. Da es ja natürlich oder normal sei. Kurz gesagt kann man sich das ganze Pseudo-Intellektuelle gehate also sparen indem man einfach zugibt, das man mit Trans Menschen einfach nichts zu tun haben will; Wodurch wir aber auch nicht einfach aufhören zu existieren. Uns zu akzeptieren, und aus dem was uns ausmacht zu lernen, würde aber und also von kulturellem Wachstum zeugen. Insofern hier also eine Wahl existiert die der einzelne hat - um dem also zuzustimmen oder nicht - so reden wir unter Umständen von einer Weggabelung. Einer an der wir vor grob 100 Jahren praktisch schon einmal waren. Und ja, an dieser Gabelung mag noch so einiges mehr dran hängen.

Zum Abschluss meiner These möchte ich auch noch sagen, das eine Bevorzugung der Geschlechtsidentität die unabhängige Entfaltung des einzelnen begünstigt; Und mit einer gewissen Loslösung von veralteten Konzepten von Männlichkeit und Weiblichkeit einher geht. Anstatt uns auf eine eher künstliche Geschlechterverteilung zu stützen die uns in eine Ausbeuterische Hierarchie integriert, würden wir uns auf eine im Wesen begründeten Geschlechtserkenntnis stützen die uns in ein Verständnis des individuellen Wohlbefindens integriert. Was einerseits so aussehen mag als hätte es so weitreichende Konsequenzen, das wir es uns kaum anmaßen könnten dafür zu stimmen, ist andererseits allerdings schon in vollem Gange. Die "Debatte" um Geschlechtsidentität ist dabei auch nur ein Symptom. Bzw. ... ein schritt auf dem Weg zur Verwirklichung dessen was der eintritt in die Moderne eröffnet hat.


Sozialismus

In anderen Worten: Das Prinzip der Nächstenliebe begann erst in der Moderne so Richtig zu erblühen. Es mag wie Humbug klingen aber es ist schon seltsam das sich das so darstellen lässt, dass der einstieg in die Moderne von der Verwirklichung dieses Prinzips abhängig ist. Sozialismus, also im Sinne einer gewissen Etablierung von "geteiltem Wohlstand" zum Beispiel. Die USA hatten ja auch schon eine gewaltige Krise, die durch Roosevelts Sozialpolitik beendet wurde. Die USA, Russland und China sind dabei, nun ja, interessant - da wir sie einerseits schon als in der Moderne angekommen betrachten, hinsichtlich des Prinzips der Nächstenliebe aber ... naja ... auch irgendwie nicht ganz so das Recht darauf haben. Ich finde es aber schon auch wichtig, das wir in diesen Zeiten des Wohlstands keinen Grund haben dieses Prinzip nicht zu verwirklichen - und wenn dieser Wohlstand zu Grunde geht, ist daran viel eher die Ungezügelte Gier schuld, als irgendeine Art von Wohlwollen einander gegenüber.

Das ist meiner Meinung nach ein weiterer Entscheidungspunkt an dieser Weggabelung. In gewisser Hinsicht ist es Offensichtlich. Der Klimawandel ist eine ernste Krise, und dadurch das hier und da unter Panik gegen die Nächstenliebe geschossen wird, wird das Problem nur noch verstärkt.

Das mag zwar heißen, das wir den Sozialismus realisieren müssen - oder wie auch immer wir das benennen müssen - es geht dabei aber weniger um einen konkreten Plan wie dieser auszusehen hat, sondern darum das wir uns auf das entsprechende Bewusstsein einlassen. Man könnte das so sagen, das nicht der Kapitalismus an unseren Problemen schuld ist, sondern die Kapitalisten. Denn der Kapitalismus selber kann ja gar nicht. Ebenso ist der Sozialismus nur eine abstrakte Idee die in jedem Kopf anders aussehen mag. Doch erst wenn wir begreifen was wir wollen, können wir auch entsprechend entscheiden.

Das Prinzip der Nächstenliebe ist dabei auch ein Prinzip der Selbstliebe. "Liebe Deinen Nächsten wie Dich Selbst". Und, ich denke nicht das Transphobe Menschen das wirklich begriffen haben. Sie mögen zwar in der Lage sein ihre Haltung so zu Formulieren das es so scheint - doch stützt man sich dabei dennoch auf Ignoranz. Man liebt Sich dabei auch nicht auf einer Basis von Selbstverwirklichung und Respekt, sondern Aufgrund einer vermeintlichen Bedrohung die sich aus einer tieferen Wahrnehmung des Selbst ergibt.

Das mag zwar kein Faschismus sein, aber man kann daran, mit wem sich Transphobe Menschen verbünden schon erkennen in welche Richtungen das eine so wie das andere geht. Mit der Angst vor dem Fortschritt kommt also auch eine Suche nach dem "Guten Alten"; Und dabei findet man ganz einfach Positionen die sich radikal oder extrem gegen den Fortschritt auflehnen. Und das mag dem einzelnen, im Moment, auch ganz Klug erscheinen. Oder Mutig. Sich zu trauen eine Erkenntnis zu halten, die so von der Gesellschaft nicht wirklich akzeptiert wird. Gegen den Strom zu schwimmen, sich zu den "Machern" zählen. Da aber prinzipiell nichts dagegen spricht, das mit Toleranz und Nächstenliebe zu wollen - sollte man vielleicht noch mal drüber nachdenken ob man da nicht einfach nur zum Arschloch wird.


Was ist also Echt?

Geschlechtsidentität lässt sich vielleicht nicht ganz so einfach messen, aber jeder sollte selbst dazu in der Lage sein sich selbst als Echt zu erkennen. Das wäre auf jeden Fall schon mal ein Anfang. "Ja! DU bist Echt!". Dabei gibt es keinen großen Anspruch. Kein Kriterium um als Echt zu gelten. Außer vielleicht der eigenen Akzeptanz dessen; Aber das ist auch schon wieder irgendwie Abstrakt.
Zu Akzeptieren, das man Echt ist, sollte einem dann auch zu erkennen geben, dass das was einen bewegt Echt ist. Ich Denke das viel Leid dadurch entsteht, das sich Menschen selbst weniger als Echt, und mehr als Teil von etwas erkennen, das sie auch nicht unbedingt Gut finden.

Die Liebe Gottes ist Echt. Um sich dieser Wirklichkeit aber stellen zu können, muss man mit sich selbst ins Reine gelangen. Ansonsten wird man Gott nicht wirklich erkennen können; Da man sich ja ein Schild aufbaut - um die eigene Unreinheit praktisch zu Verbergen. Nicht vor Gott, denn das geht ja nicht; Sondern vor Sich selbst. Und Gott wird wohl mit etwas Sorge darauf blicken - denn welches Bild von Gott der Mensch sich dabei auch zeichnet, entspricht Ihm ja nicht wirklich. Und so mögen wir auch miteinander in Streit darüber geraten, wer oder wie Gott nun ist. Doch in diesem Umfeld, wo wir davon Abhängig sind das uns andere zustimmen oder die Erlaubnis geben, erschweren wir es uns, Gott selbst kennen zu lernen.

Wenn man so will, mag Gott hier auch als Metapher für die Wahrheit gelten. Wenn auch nicht im Rahmen dessen was wir in der Lage sind zu erkennen; So doch im höheren Sinn. Denn solange wir nicht dazu in der Lage sind die Wahrheit in deren Reinheit zu erkennen, werden wir eben Probleme damit haben das zu sehen was uns aus unseren Krisen retten könnte.

Wir sind Echt. Ich bin Echt. Naja, 'Du' müsstest mir das einfach mal glauben. Und ja, wenn Du dabei das gefühlt hast in irgendeinem schlechten Albtraum gefangen zu sein, liegt es vielleicht daran, das Du andere Menschen nicht für Wahr nimmst. Es ist wohl einfacher sich aus Angst in irgendeinem Kokon aus Ignoranz zu halten; Denn man sagt ja: Wer sich auf andere Verlässt ist Verlassen - also ist Vertrauen ja schon schwierig. Und damit meine ich nicht "Loyalität" - so also einer Starren Ideologie oder einem erhobenen Führer gegenüber - denn dabei vertrauen wir einander auch nicht wirklich; Sondern wir machen uns die Sache durch einen Maßstab einfach an dem wir einander wie das eigene Selbst Messen können. In der Idee sieht das vielleicht ganz Gut aus, im eigentlichen ist es aber auch nur ein Weg um sich selbst zu leugnen. Auf eine Art und Weise die das selbe auch von anderen Erwartet - wobei über allem der Gedanke steht, das wir einander ja nicht trauen können.
Und, ja. Da sind wohl Jahrtausende Alte Wunden und Generationenübergreifende Traumata die noch überwunden werden müssen bevor wir das mit dem Vertrauen so Richtig drauf haben. Zumindest muss man sich selbst auch einbringen - und von Sich Selbst eine Wahrhaftigkeit erwarten, auf die andere dann Vertrauen können. Nur so können wir das selbe auch von anderen erwarten.

Eine jede Reise beginnt mit einem Schritt - und manchmal führt sie einen an eine Kreuzung. Und ja, damit komme ich für heute zu einem Ende.

"Geht mit Gott aber geht!"